In der Natur werden Samen von Chilis durch Vögel verbreitet. Im Gegensatz zu Menschen und Säugetiere verdauen Vögel nur kurz ihre Nahrung.
Die flachen Chilisamen wandern so schnell durch den Darm, dass diese noch keimfähig bleiben. Säugetiere würden erst die Samen mit ihren Zähnen zerquetschen und dann verdauen.
Vögel merken nichts von der Schärfe
Alles was scharf ist, verbindet der überraschte Mensch mit giftig. Säugetiere meiden scharfe Dinge. So bilden Capsicum Pflanze in ihren Früchten den pflanzlichen Stoff Capsaicin. Es verursacht ein Brennen im Mund, weil der Stoff Ihre Nervenzellen reizt. Etwas viel zu heißem wird jedoch nur vorgetäuscht. Vögel haben in ihrem Schnabel keine Nervenzellen, die darauf reagieren könnten. Sie schmecken nicht die Schärfe der Chilis.
Menschen können süß, sauer, bitter und salzig schmecken. Dazu kommt noch umami, was einen herzhaften Eindruck hinterlässt. Scharf ist kein Geschmack. Auf der Zunge und am Gaumen wird lediglich ein scharfes brennen, verursacht durch das Capsaicin wahrgenommen.
Die Ausbreitungsstrategie der Chili ist erfolgreich. Chilis vermehrten sich bald vom Süden der heutigen USA bis nach Chile und Bolivien. Vielleicht wegen der vielen exotischen Vögel wachsen Chili-Pflanzen in der Karibik und im Amazonasbecken an jeder Ecke. Nach Europa kam das Nachtschattengewächs erst nach der Entdeckung von Amerika durch Christopherus Kolumbus.
Capsaicin hat eine nahe Verwandtschaft zum Vanille Aroma. In beiden Fällen gehen Wissenschaftler davon aus, dass Capsicum und Vanille zuerst auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán wuchsen.